Ich habe nachgezählt. Es ging schon sechs mal mehr oder weniger ums Netzwerken und jetzt fange ich wieder damit an.
Türchen #12: Ein Aktionsnetzwerk der Dresdner Musikerinnen und Musiker
Der Hintergrund: Wie viele Bands gibt es eigentlich in Dresden? 100? 200? 400? Noch mehr? Keiner weiß es.
Wenn man Google fragt, findet man Webseiten mit Bandlisten (die es auch schon ewig gibt) und die listet für Dresden und Umgebung z.B. 600 Bands auf. Dass das nicht wirklich belastbares Datenmaterial ist, sieht man, wenn man ein paar der Bands nachrecherchiert. Und gelistet wird dort auch nur, wer sich selbst da einträgt. Machen das auch die Schülerbands?
In einer Broschüre der Dresdner Wirtschaftsförderung wird etwas von „schätzungsweise 800“ geschrieben. Auf welche Grundlage man zu dieser Zahl kommt, wird leider nicht erklärt.
Öffentlich wahrgenommen wird die Bandszene in Dresden entweder, weil es ab und zu Veranstaltungen oder Aktionen gibt, wie aktuell „Sound of Dresden“ (Ausschreibung läuft nur noch bis 15. Dezemeber) oder weil plötzlich ein ganzes Proberaumhaus geschlossen wird und mit einem Mal 50 Bands ohne Proberaum dastehen. Der Verein“Dresdner Stadtmusikanten e.V.“ hat sich im August diesen Jahres leider aufgelöst. Selbst wenn man eventuell dort eventuell in der Vergangenheit ein Zahlenwerk untermauern konnte, kann man es jetzt nicht mehr.
Die einzige Lobby für Musikerinnen und Musiker in Dresden, die derzeit wirklich existiert, ist wieder der Kreativwirtschaftsverband Wir gestalten Dresden. Dort sind die 12 Teilbranchen der Kreativwirtschaft mit je einem Vertreter im Aufsichtsrat vertreten, für die Teilbranche „Musikwirtschaft“ ist dies Nils Burchartz vom Volume 11. Ein richtiges Netzwerk für Musiker findet man beim Kreativwirtschaftverband WGD auch nicht. Was es noch gibt, ist ein Speed Dating, ebenfalls im Proberaumhaus Volume 11, dort können sich Musikerinnen und Musiker gegenseitig kennenlernen. Nur merken auch das nur diejenigen, die vor Ort mit dabei sind.
Dass diese Unsichtbarkeit für sie selbst ein Problem ist, ist den meisten Musikern höchstwahrscheinlich gar nicht bewusst. Dabei ist es ja gerade durch die anhaltende Proberaumknappheit in Dresden spürbar.
Die Idee: Warum stellen sich nicht mal alle Musikerinnen und Musiker an ein Stelle in Dresden hin, damit man sie regelrecht zählen kann? Klingt vielleicht etwas witzig, aber als Idee meine ich das durchaus ernst! Termin Dienstag, 21. Januar pünktlich 16:00 Uhr, Treffpunkt: Altmarkt Dresden, der dürfte zu dem Zeitpunkt ja wieder frei sein. Das gibt nicht nur schöne Fotos, sondern auch die Möglichkeit sich im Nachgang gegenseitig besser kennenzulernen.
Das Netzwerk der Dresdner Musikszene sollte nicht weiter theoretisch bleiben, sondern muss praktisch werden.
Links:
Broschüre der Wirtschaftsförderung Dresden „Tonangebend! In Dresden spielt die Musik“ (PDF)