2.000,- Euro in einer Woche – Crowdfunding für das Sichtbetong Camp

Analyse eines bereits gestarteten Crowdfunding-Projektes

Vor etwas mehr als einer Woche stand ich gemeinsam mit einem Teil des Sichtbetong-Projektteams an einem Küchentisch in Dresden und analysierte mit ihnen gemeinsam das Potential für eine Crowdfunding-Strategie. Das besondere daran, das Sichtbetong beginnt – von heute, dem 26.08., betrachtet – bereits in einer Woche. Die Crowdfunding-Seite auf Visionbakery war bereits online.

Meine Aufgabe war es demnach auch nicht, Crowdfunding-Kenntnisse von Null an zu vermitteln, sondern direkt im zweiten Schritt einzusteigen, das bisher Erreichte zu analysieren, um daraus Schlussfolgerungen zur Verbesserung ziehen zu können. Der Zielsumme von 2238,- Euro ist das Projekt in den ersten Tage nicht wirklich entgegen gelaufen, eine Strategie fehlte und die notwendige Aufmerksamkeit baute sich natürlich auch nicht von allein auf.

Wie das bereits vorhandene Videos zeigte, fehlte es nicht an Grundlagen. Das Video transportiert auf sehr ansprechende Weise, was passieren soll. Weiterhin muss man auch hervorheben, dass das Team neben vielen Projektpartnern auch mehrere Förderpartner für sich gewinnen konnte. Auch daran lässt sich messen, dass das Ziel und ein Wert erkennbar vermittelt wurde.

Außensicht

Die Schwierigkeit für viele Projektemacher_innen ist es, den unprefessionellen Blick nicht zu verlieren, sich die Draufsicht auf das Ganze zu bewahren und sich nicht in Details zu verlieren. Projekte wie das Sichtbetong Camp werden ja tatsächlich über Monate, manche sogar über Jahre hinweg aufgebaut. Es ist eine logische Schlussfolgerung, dass man im Laufe der Zeit immer mehr zum Profi wird, in dem was man macht. Richtig, das ist ein positiver Effekt, den man sich auch wünscht. Die Erfahrung ist am Ende auch immer der wertvollste Gewinn. Schwierig wird es aber dann, wenn man sich nach und nach auch eine professionelle Sprache aneignet, Dinge beim Erklären nur noch wie selbstverständlich mitdenkt, anstatt sie auszusprechen.

Beim Vermitteln einer neuen Idee sind nicht ausgesprochene Dinge nicht existent. Und noch verrückter, man merkt es auch nicht, dass man etwas vergessen hat zu erklären. Konkret dann, wenn man Menschen erreichen will, die man vorher noch nie gesehen hat und die man auch gar persönlich, sondern nur „stellvertretend“ über eine Webseite erreicht, ist jedes Informationsloch eines zu viel. Für Projekte mit langer Vorlaufzeit ist es daher immer ein Gewinn, eine zusätzliche Außensicht von Dritten zu erhalten.

Feinschliff

Wie fein genau der Feinschliff sein muss, ist relativ. Feiner geht prinzipiell immer, ist aber nur bis zu einem gewissen Punkt sinnvoll. Das richtige Maß zu finden, ist sogar unmöglich, weil „allen Recht machen“ kann man es nicht. Manche sind es gewohnt lange, ausführliche Texte zu lesen, anderen ist ein Tweet schon lang genug. Das Gute am Internet ist, es kennt Links und es kann Interaktion. Es ist daher praktisch möglich, mich immer noch genauer zu informieren, wenn ich nur den richtigen Link finde oder einen Weg angeboten bekomme, direkt zu fragen.

Feinschliff im Netz heißt daher weniger, jeden Satz noch und nöcher genau ausformuliert zu haben, sondern genau zu wissen, wie die Wanderkarte meiner Reise aussieht, auf die ich andere einladen möchte. Wo gibt es Höhen, die das Projekt erstrahlen lassen? Wo gibt es Tiefen, die es gilt zu umgehen. Dabei geht es nicht darum mit dem Finger immer wieder auf einen Punkt zu zeigen oder gar die Tiefen regelrecht zu verstecken, sondern mehr um das Kennzeichnen der Wege, das Aufzeigen der Verbindungen.

Hilfreiche Fragen:

Dann wenn es die Strategie ist, die Verbindungen aufzuzeigen, sind die einzelnen Punkte die Grundlage.

Wo ist der Startpunkt? Wo liegt das angestrebte Ziel? Wer ist der Starter oder das Team? Wer begleitet mich auf dieser Reise? Was kann ich als Unterstützer tun? Wer unterstützt das Projekt bereits?

Nicht alles muss auf einmal und auch nicht alles muss an einer Stelle beantwortet werden. Was aber wichtig ist, die Links/ Verbindungen müssen gesetzt und kenntlich gemacht werden.

Erste Schritte zur Strategie für ein Crowdfunding-Projekt.

2.000 Euro in einer Woche

Um die Idee des Sichtbetong Camp noch einmal deutlicher zu machen, haben wir den Text neu gegliedert und somit zugänglicher gestaltet. Viele Textpassagen wurden daraufhin vom Sichtbetong-Team neu geschrieben, auch wurden Bilder ausgetauscht. Neu hinzu gekommen ist eine Facebook-Seite und ein klares Ziel: 2.000 Euro in einer Woche.

Zwar wurde auch der Funding-Zeitraum bis auf die gesamte Sichtbetong-Woche verlängert, das eigentliche Ziel der nun startenden Aktionen ist aber, die Zielsumme noch vor Beginn des Camps zu erreichen, damit sich alle im Team und auch alle Teilnehmer_innen ab dem 2. September komplett auf die Workshops, Vorträge, Schreib- und Bauaktionen konzentrieren können.

Macht mit, seid selbst eine oder einer der 400 Unterstützerinnen und Unterstützer und sagt es weiter: http://www.visionbakery.com/sichtbetong

Statusanzeige für den Verlauf der Crowdfunding-Aktion.

Ihr Ansprechpartner:

  • Steffen Peschel
  • 01578 8484285
  • sp@konzeptfreun.de