Eine Idee für Dresden:
Nutzer-generierte Karten für den Themenstadtplan

Die heutige Idee für Dresden ist wieder sehr praktisch gehalten. Zudem möchte ich hinzufügen, dass die Idee grundsätzlich nicht von mir stammt. Eher noch habe ich diese in einem Gespräch mit Felix Liebig aufgeschnappt und vielleicht etwas weitergedacht.

Türchen #4: Von der Möglichkeit, im Themenstadtplan eigene Informationen hinterlegen zu können

Der Hintergrund: Die Stadt Dresden bietet im Internet einen Themenstadt von Dresden an. Wer Google Maps kennt, das ist nicht viel anders. Interessant sind zwei Sachen, zum einen kann man verschiedenes Kartenmaterial benutzen, sich zum Beispiel eine historische Karte von 1899 anzeigen lassen, und zum zweiten lässt sich in der Karte selbst verschiedenste Infrastruktur der Stadt anzeigen. Von öffentliche Toiletten und Wohnungslosen-Nachtcafès über alle Kultureinrichtungen bis hin zum Ausmaß des Hochwassers 2013 lässt einiges in Überblick bringen.

Die Idee: Schön wäre, jeder könnte auch selbst eigene Themenkarten anlegen und so direkt auf der Karte Informationen über die Stadt Dresden allen zur Verfügung stellen.

Crowdsouring am Beispiel Kreativwirtschaft: Es gibt in Dresden Kreativwirtschaft. Vor einer Weile wurde der Kreativwirtschaftsverband Wir gestalten Dresden (WGD) gegründet (konzeptfreun.de ist Gründungsmitglied) und seit etwas mehr als einen Monat finanziert die Stadt Dresden sogar zwei Koordinationsstellen beim WGD. Aufgabe des Kreativwirtschaftsverbandes ist es, die Akteure der Kreativwirtschaft und auch sonstige Kreative in Dresden sichtbar zu machen, damit diese sich untereinander besser vernetzen können, sich gegenseitig als gemeinsame Branche wahrnehmen und nach Außen präsentieren können. Das auf einer Karte abzubilden ist auch da keine weit her geholte Idee und wurde schon oft vorgeschlagen. Nur scheitert dieses Vorhaben eigentlich schon daran, dass eine oder zwei Koordinationsstellen eben nicht die ganze Zeit damit beschäftigt sein können, derartige Daten zu pflegen. Was läge also näher, als dass sich die Akteure selbst auf eine Karte eintragen?

Technisch ist so ein Vorhaben wahrscheinlich heute schon möglich. Der Themenstadtplan der Stadt Dresden wird regelmäßig mit neue Daten gefüllt, das Einpflegen von Daten scheint nicht das Problem zu sein. Es befindet sich auch ein Link mit dem Namen „Anmelden“ auf der Seite, nur leider fehlt bisher der „Registrieren“-Knopf.

Die Seite „NisaNeisse„, die mit der gleichen Software-Lösung zu laufen scheint, zeigt, dass es bereits dazu notwendige Nutzerprofile gibt. Auf dieser Seite kann man sich registrieren, anmelden, Wander- oder Radfahrrouten auf der Karte mappen, im Profil abspeichern und öffentlich machen. Selbst das Bewerten und Kommentieren von Routen ist bereits möglich. Der Weg von dieser Idee bis zur Umsetzung scheint daher gar nicht so lang zu sein.

Nachtrag (5.12.13): Weil das bisher noch nicht ausreichend herauskam, möchte ich noch einmal kurz auf andere Karten-Lösungen eingehen. Rein praktisch kann man mittlerweile sehr leicht auch über Google sinnvolle Karten zusammentragen. Ein schönes Beispiel ist diese Karte der Mitglieder des Netzwerk Medienbildung Dresden (NMBD), die auch wiederum wunderbar z.B. in Blogbeiträge eingebettet werden kann. Zu sehen ist das in der Dokumentation des kürzlich stattgefundenen Fachtages Medienbildung Dresden.

Diese Google-Karten sind optisch und in der Handhabung sehr schön. Aufgabe der Karten ist allerdings nicht nur „schön aussehen und anfühlen“, sondern insgesamt Informationen, die in dem dahinter liegenden Datensatz enthalten sind, zu transportieren/kommunizieren. Die Entfernung zu meinem Gegenüber ist viel mehr ein K.O.-Kriterium als das Aussehen. Sehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung die Karte nie, kann sie noch so schön sein.

Die Idee geht also über das Ziel der reinen Umsetzung von Daten-Karten hinaus, sondern soll eine direkte Verbindung zwischen einer Vielzahl von Daten-Quellen (Mensch) zu potentiellen Daten-Nutzern (Mensch) verkürzen. Hinzu kommt, dass sich mit einer eigenen Lösung die Stadt Dresden nicht davon abhängig macht, dass ein Dienst wie Google durchaus wichtige Daten speichert und abrufbar vorhält.

Links:

Karte: Standorte des Heinrich-Schütz-Konservatoriums

Karte: LEADER-Region Klosterbezirk Altzella

Kartendaten: Denkmäler in Sachsen – Landesamt für Denkmalpflege

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